„Schwester Luise“ ist eine kleine Hommage an meine Großmutter Luise Simm.
Luise, geb. 1920 wuchs in einfachsten Verhältnissen auf, wurde dafür aber umso mehr geprägt von den christlichen Werten des Gemeinwohls, der gegenseitigen menschlichen Verantwortung und der Fürsorge.
Im Zweiten Weltkrieg arbeitete sie, ihrem mitfühlenden und helfenden Selbstverständnis entsprechend, als Krankenschwester und half nach Kriegsende als eine der Trümmerfrauen tatkräftig mit, unser Land wieder aufzubauen.
Als Kind saß ich oft auf ihrem Schoß und hörte voller Spannung und Bewunderung ihren Geschichten zu, die sie mir aus dieser Zeit überlieferte und somit auch meine eigenen Wertvorstellungen nachhaltig prägte. Bis ins hohe Alter nahm ich meine Oma als starke Frau wahr. Klagen war nicht ihr Ding. Vielmehr war es ihre Devise nach denen zu schauen, denen es schlechter ging als ihr, nach denen die Hilfe brauchten oder die einfach nur einsam waren. Oma half dort, wo Hilfe notwendig war, unkompliziert, zuverlässig und manchmal sicherlich auch unkonventionell, wenn es die Umstände erforderlich machten.